Integration

Muslimische Bestattungen sind nun auch in Emsdetten möglich

Vor gut einem Jahr hatten die muslimischen Vereine gegenüber dem Beirat die dringende Bitte geäußert, ihre Verstorbenen auch in Emsdetten beerdigen zu können. Sie wurden bislang meist in Greven und Rheine bestattet, was mittlerweile nicht mehr möglich ist. Außerdem möchten viele Muslime, die seit Jahrzehnten in Emsdetten leben oder hier bereits geboren wurden, auch hier vor Ort beerdigt werden.

Mangels eines städtischen Friedhofs hat die Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten im regen Austausch mit der Zentralrendantur des Bistums Münster und der katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius über mögliche Flächen auf den bestehenden katholischen Friedhöfen in Emsdetten nachgedacht und diskutiert. Dabei wurden neben den Bestimmungen der Friedhofssatzung der katholischen Kirchengemeinde auch die Rituale einer muslimischen Bestattung bedacht. Beispielsweise soll bei der muslimischen Bestattung das Gesicht des Leichnams in Richtung Mekka gerichtet sein. Das heißt, der Leichnam liegt in ein Leinentuch gewickelt, seitlich mit der Körper-Vorderseite Richtung Süd-Osten im Grab. Der Imam der türkischen Moscheegemeinde in Emsdetten und Mitglied des Beirats, Erdem Soylu, sowie der Imam der albanischen Moschee Ikre e.V., Sedat Shabani, sind aufgeschlossen: Sie würden auch im Sarg und in Gräbern bestatten, in denen vor vielen Jahrzehnten bereits andere Verstorbene beerdigt wurden.  

Bei einer gemeinsamen Begehung der muslimischen Beiratsmitglieder, u.a. mit Elvir Jellaj, Vorstandsvorsitzender der albanischen Moschee, sowie Heinz Laumann und Daniel Hellwig von der katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius im August 2020 wurde auf dem Friedhof am Hemberger Damm eine freie Fläche für zunächst ca. 30 muslimische Gräber gefunden. Sie werden nun für muslimische Bestattungen in Form von Gemeinschaftsgräbern gemietet und von der Friedhofsgärtnerei gepflegt, damit sich ein einheitliches Bild auf dem katholischen Friedhof ergibt.