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„Misch Dich ein“ - Internationaler Tag gegen Rassismus

Tanja Heuer (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emsdetten) und Eva Kohl (Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten) machen am Internationalen Tag gegen Rassismus deutlich, dass es auch in Emsdetten Menschen gibt, die Diskriminierung und Rassismus erfahren. „Nicht immer rasch zu erkennen ist der sogenannte Alltags-Rassismus. Bestimmte Personen und Gruppierungen werden oft unbewusst, aber auch bewusst von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen“, so Tanja Heuer.

„Besonders schlimm ist es, wenn ausgerechnet Menschen, die bei uns Schutz vor Terror, Krieg und Gewalt suchen, wegen ihres angeblichen Andersseins schief angeguckt werden. „Du bist nicht besser als der neben dir“ ist eine Textstelle in einem Lied von Rio Reiser“, die ziemlich deutlich ausdrückt, dass wir alle zusammen Menschen sind, egal wie wir aussehen, wie wir denken oder an was wir glauben“, stellt Eva Kohl heraus.

Erklärungen zum Tag gegen Rassismus

In Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Dieser Artikel soll Menschen vor Rassismus schützen, trotzdem sind auch in Deutschland Menschen von Rassismus betroffen.

Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 38 Prozent der Befragten der folgenden Aussage zustimmen: „Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land“ (vgl. Leipziger Autoritarismus Studie 2022)

Aber was genau ist eigentlich Rassismus? Fest steht, es gibt keine einheitliche Definition von Rassismus. Aber man kann sagen, dass Rassismus die Menschen aufgrund bestimmter Merkmale, z. B. Aussehen, Namen, Religion oder Kultur abwertet. Diese Menschen werden also nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften beurteilt oder danach, was sie tun oder sagen, sondern sie sind Teil einer homogenen Gruppe, die anders ist. Rassistische Menschen teilen die Bevölkerung also in „Wir“ und „Andere“ ein und stufen die „Anderen“ als weniger wert ein. Dadurch werden reale Unterschiede in der Gesellschaft geschaffen.

Warum ist der 21. März der Internationale Tag gegen Rassismus?

Am 21. März 1960 demonstrierten im südafrikanischen Sharpeville Zehntausende Menschen friedlich gegen die diskriminierenden Gesetze des damaligen Apartheid-Regimes. Dabei marschierten sie ohne ihren Pass zu den Polizeistationen des Landes, um sich wegen des Verstoßes gegen das Passgesetz verhaften zu lassen. Doch die Polizisten schossen auf die Protestierenden und erschossen 69 Personen. 180 Menschen wurden verletzt. Diese schreckliche Tat ging als das „Massaker von Sharpeville“ in die Geschichte ein.

Sechs Jahre später rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus.

1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedsstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren.

Auch Tanja Heuer und Eva Kohl möchten in diesem Jahr wieder darauf aufmerksam machen, dass Rassismus in Deutschland existiert.