Mut zum Gespräch: Menschliche Bibliothek in Emsdetten | Stadt Emsdetten

VERANSTALTUNG

Mut zum Gespräch: Menschliche Bibliothek in Emsdetten

Es gibt Bücher zu den Themen emotionale Instabilität, ADHS, Substanzkonsum, Depression, Psychose sowie Essstörung. Mit ihnen soll ein Austausch über Erfahrungen, Gefühle und Wege durch schwierige Lebenssituationen entstehen.

Direkt am Eingang wählen Interessierte ihr Wunschthema aus und begeben sich dann gemeinsam mit ihrem Buch in einen ruhigeren Bereich der Bibliothek. Um einen intensiven Austausch zu gewährleisten, ist für jedes Gespräch ein Zeitrahmen von 30 Minuten vorgesehen. Sollte das gewünschte Buch bereits in einem Gespräch sein, besteht die Möglichkeit, sich auf einer Warteliste einzutragen. Ob ein Buch verfügbar ist, erkennen Besucherinnen und Besucher an zwei Stellwänden mit den Überschriften „Verfügbar“ und „Entliehen“, auf denen die Titel der Bücher angeheftet sind. Darum, dass Bücher und Interessierte zusammenfinden, kümmert sich das Organisations-Team, das auch für weitere Fragen zur Verfügung steht.

Durch den direkten Austausch mit Menschen, die Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen gemacht haben, sollen Vorurteile abgebaut und ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten ermöglicht werden. Zudem können solche Gespräche Impulse für einen positiven Umgang mit Herausforderungen und der Bewältigung von Krisen geben.

„Psychische Erkrankungen sind Teil unserer Lebensrealität – und doch oft mit Schweigen und Scham belegt. Mit der Menschlichen Bibliothek wollen wir Räume schaffen, in denen persönliche Geschichten gehört und geteilt werden, um die Stigmatisierung dieser Themen aufzubrechen“, erklärt Kathrin Strähle, Leiterin der Stadtbibliothek Emsdetten.

Die „Menschliche Bibliothek“ findet anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit statt. Das Motto lautet in diesem Jahr “Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft”. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit setzt sich seit 2010 dafür ein, ein Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schaffen und Betroffenen niedrigschwellige Informations-, Beratungs- sowie Austauschangebote zu bieten. Die zentrale Botschaft dabei lautet: Seelische Gesundheit betrifft uns alle – Aufklärung stärkt das gemeinsame Miteinander.