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politik
Emsdetten eröffnet Ausstellung „Mütter des Grundgesetztes“
Oliver Kellner begrüßte zunächst die Ratsmitglieder und die übrigen Gäste mit der Erinnerung daran, dass sich der Geburtstag des Grundgesetzes am 23. Mai zum 76. Mal jährt – „das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat.“ Er machte außerdem darauf aufmerksam, dass die in Artikel 3 Absatz 2 festgehaltene Gleichberechtigung ohne den Einsatz der vier Frauen Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Helene Weber und Helene Wessel, die sich in einem Rat mit 61 männlichen Mitgliedern behaupten mussten, vielleicht kein Verfassungsgrundsatz geworden wäre.
„Die Ausstellung erinnert an vier Frauen, die in einer männerdominierten Nachkriegswelt den Mut hatten, sich einzumischen“, so Tanja Heuer. Der Gleichberechtigungsgrundsatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ musste damals hart erkämpft werden – zunächst wurde der Vorschlag zweimal abgelehnt, bis er durch mehrere tausend Protestbriefe einstimmig angenommen wurde.
Auch machte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emsdetten darauf aufmerksam, dass wir noch lange nicht am Ziel sind – der Gender Pay Gap liegt nach wie vor bei rund 16 Prozent. Immerhin ist der Frauenanteil im Bundestag von knapp sieben Prozent bei der ersten Bundestagswahl 1949 auf 32,4 Prozent im aktuellen Bundestag gestiegen.
„Diese Ausstellung gibt den Pionierinnen ein Gesicht, erzählt ihre Geschichten, ihre Kämpfe, und erinnert uns daran: Demokratie lebt vom Engagement. Und Gleichberechtigung ist kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess, an dem wir alle beteiligt sind – für ein Grundgesetz, das nicht nur geschrieben, sondern gelebt wird“, so Oliver Kellner.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Mai 2025 im Rathaus zu sehen.

