Umwelt & Klima

Klimawandel – ist Emsdetten vorbereitet?

Der Fördermittelantrag, der Voraussetzung für die Teilnahme ist, ist gestellt. Der seit Jahren sehr erfolgreich durchgeführte European Energy Award-Prozess (eea) wird künftig in den eca-Prozess integriert.

Das Klima ändert sich und somit auch die Anforderungen an die Gesellschaft und die Kommunen. Der eca ist ein Programm für alle Städte und Gemeinden, die ihren Handlungsbedarf identifizieren und die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben wollen. Ziel ist es, Aktivitäten zur kommunalen Klimaanpassung aufzubauen und bereits vorhandene Maßnahmen weiter zu fördern. Dies soll zur kontinuierlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen und zur Anpassung an den Klimawandel führen. Konkrete Fragestellungen, die in dem Prozess bearbeitet werden, sind etwa, ob die Emsdettener Gebäude ausreichend für Hitzeperioden gerüstet sind oder wie sich Starkregen- und extreme Hochwasserereignisse im Stadtgebiet auswirken. Gemeinsam mit einer eca-Beraterin oder einem eca-Berater werden die Anpassungspotenziale und Handlungsoptionen einer Kommune ermittelt und ein Plan zur Umsetzung geeigneter Maßnahmen erstellt.

„Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Es ist daher besonders wichtig und genau jetzt an der Zeit, diesem aktiv zu begegnen und Emsdetten so gut es geht auf beispielsweise Hitzeperioden oder Starkregenereignisse vorzubereiten. Das liegt mir als Bürgermeister unserer Stadt besonders am Herzen. Der eca ist ein hervorragendes Instrument, um uns auf unserem Weg zu einer klimaangepassten Kommune zu begleiten und zu unterstützen“, zeigt sich Bürgermeister Oliver Kellner überzeugt von der Teilnahme.

Bei nachweisbarem Erfolg der umgesetzten Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten wird die Kommune mit dem European Climate Adaptation Award zertifiziert und ausgezeichnet.

Themenbereiche Klima und Umwelt ganzheitlich betrachten

Der eca soll als neues Qualitätsmanagementsystem zur kommunalen Klimaanpassung dienen und verbindet dabei die Themenbereiche Klimaschutz, Energieeinsparung, Einsatz von erneuerbaren Energien und Klimafolgenanpassung. Der seit Jahren sehr erfolgreich durchgeführte eea-Prozess, dessen Schwerpunkt die Energie- und Klimaschutzpolitik einer Kommune bildet, wird daher zukünftig in den eca-Prozess integriert und dort fortgeführt. So können die sehr komplexen und umfangreichen Themenbereiche „Klima“ und „Umwelt“ ganzheitlich und umfassend bearbeitet werden. „Der Klimawandel betrifft jeden Einzelnen von uns und die verschiedensten Lebensbereiche. Durch die Verbindung der beiden Prozesse eea und eca können die verschiedenen Handlungsfelder zusammengeführt betrachtet und wertvolle Synergieeffekte erzielt werden. Uns geht es dabei nicht um Einzelmaßnahmen. Vielmehr muss der gesamte Themenkomplex ganzheitlich betrachtet, Zusammenhänge erkannt und strategische Maßnahmen entwickelt werden, um das Beste für Emsdetten zu erreichen “, erläutert Kellner.

Seit 2010 wird der eea-Prozess in Emsdetten durchgeführt. Seitdem hat die Stadt Emsdetten viel erreicht und ihr Ergebnis stetig verbessert. 2019 wurde sie erstmals für ihre erfolgreiche Energie- und Umweltpolitik mit dem eea in Gold ausgezeichnet. Der eea in Gold ist die höchste Stufe, die in diesem internationalen Zertifizierungsverfahren erreicht werden kann und steht für ausgezeichneten Klimaschutz. Die Auszeichnung bescheinigt, dass die Bemühungen der Stadt um eine nachhaltige und vorausschauende Energie- und Umweltpolitik erfolgreich waren und die erreichten Ziele den hohen Anforderungen der Zertifizierung entsprachen.

Mit dem Audit 2019 in Gold hat sich die Stadt von vielen anderen Kommunen abgesetzt und schreitet als Vorbild voran. Dieses sehr gute Ergebnis konnte in 2020 erneut erreicht werden. Im jährlichen internen Audit erreichte Emsdetten erneut einen Spitzenplatz.

„Emsdetten hat in Sachen Klima- und Umweltschutz bereits viel erreicht. Das zeigen die herausragenden Ergebnisse, die in den letzten Jahren im eea-Prozess erzielt wurden. Auf diesen Ergebnissen wollen wir uns nicht ausruhen, sondern müssen weiter dranbleiben, um Emsdetten für die Zukunft zu rüsten“, freut sich Felix Hermes, Leiter des Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt in der letzten eea-Teamsitzung der Stadt Emsdetten im Februar auf den zukünftig zusammengeführten und groß angelegten Prozess.

Seit September 2019 wird der eca durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen bezuschusst. Die förderfähigen Kosten werden zu 80 Prozent vom Fördergeber getragen. Der Förderantrag ist gestellt. Die Entscheidung steht noch aus.

Auf dem Bild v.l.n.r.:

  • Bürgermeister Oliver Kellner
  • Frank Westkamp, Leiter des Teams Technisches Gebäudemanagement
  • Felix Hermes, Leiter des Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt
  • Marco Löckemann, Team Organisation und Personal der Stadt Emsdetten